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Sprachebenen

Phonetisch-phonologische Sprachebene

phonetisch: Lautsprachstörungen (Fehlbildung, konsequente Ersetzung und/oder Auslassung von Lauten) phonologisch: Laute können isoliert gebildet werden, es erfolgt allerdings sehr lange keine Verwendung in Wörtern, Laute werden unterschiedlich ersetzt Lautfehlbildungen durch Lippen-Kiefer-Gaumen-Segelspalte Nachsprechen langer oder schwieriger Wörter gelingt kaum (Kinästhetik) – enge Verbindung zum Schreiben unsichere phonematische Differenzierung von ähnlichen Lauten wie /m/ und /n/, /u/ und /o/ sowie von stimmhaften und stimmlosen Konsonanten /t/ und /d/, /p/ und /b/, /k/ und /g/ (betrifft Hören und in Folge Sprechen) sprachliche Strukturierungs- und Gliederungsfähigkeit erscheint nicht automatisiert (Wie viele Wörter hat der Satz? Wie viele Silben hat das Wort? Wie viele Laute hat die Silbe? Wie viele Buchstaben musst du schreiben?) auftretende Begriffe: Dyslalie, Stammeln, Sigmatismus, Schetismus, Kappazismus u.s.w., kinästhetische und phonematische Differenzierungsschwächen

Morphologisch-syntaktische

Sprachebene

in unterschiedlichen Schweregraden auftretende Unfähigkeit, in richtig flektierten, syntaktisch geordneten Sätzen zu sprechen nicht altersgemäß entwickelte Fähigkeit, sich zusammenhängend sprachlich zu äußern (Erzählfähigkeit), Umstellungen der Wortfolge, häufige Mehrfachansätze ungenügend entwickelte Sprachgedächtnisleistungen (Voraussetzung für Grammatikerwerb) und teilweise unvollständiges Sprachverständnis auftretende Begriffe: Dysgrammatismus, nicht altersgerechtes Sprachgedächtnis, ungenügend entwickelte Erzählfähigkeit, Halbsatzverluststörung

Lexikalisch-semantische Sprachebene

Unterscheidung von Wortbedeutung (Semantik) und Wortform (Lexik) aktiv nicht ausreichende Wortanzahl, Schwierigkeiten, etwas treffend zu benennen reduzierte Menge an verstandenen aber nicht selbst gebrauchten Wörtern Ausdrucksweise häufig monoton, wenig vielfältig mit übermäßigem Anteil an Substantiven und Verben, Wesentliches nicht immer klar erkennbar abstrakte Begriffe werden langsam erworben, nicht sicher verstanden und kaum verwendet Schwierigkeiten, bereits bekannte Wörter abzurufen, häufige Verwendung von Pausenfüllern („ähm“, „wie noch mal?“…) auftretende Begriffe: reduzierter, nicht altersgerechter aktiver und/oder passiver Wortschatz, eingeschränktes und/ oder deutlich verzögertes Sprachverständnis, Wortfindungsstörungen, beeinträchtigte auditive Speicherfähigkeit, nicht ausreichendes Sprach- und Instruktionsverständnis

Pragmatisch-kommunikative

Sprachebene

mangelndes Bewusstsein für Gesprächsregeln (z.B. sprunghafte Themenwechsel, fehlendes Hineinversetzen in Kommunikationspartner) nicht natürliche Betonung, Satzmelodie (Prosodie) häufig fehlender Blickkontakt auffälliges Atmen beim Sprechablauf Poltern (schnelle, überstürzte Sprechweise mit Laut- und Silbenreduzierungen sowie Mehrfachansätzen und Wiederholungen) Stottern (mehrfaches wiederholen von Lauten, Silben, Wörtern oder Satzteilen – klonisches Stottern bzw. beharrliches Verharren auf einem Laut – tonisches Stottern) Mutismus (freiwilliges Schweigen bei voll vorhandener Sprechfähigkeit in bestimmten Situationen oder gegenüber bestimmten Personen) Stimmstörungen Rhinophonie (nasaler Stimmklang, offenes oder geschlossenes Näseln)
Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprache „Ernst Busch“ Chemnitz